Heilende Pflanze: Kamille

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Kamille gehört zu den bekanntesten und vielseitigsten Heilpflanzen der Welt. Seit Jahrtausenden wird sie in verschiedenen Kulturen als natürliches Heilmittel eingesetzt – von den alten Ägyptern über die Römer bis hin zur modernen Pflanzenheilkunde. Die sanfte Pflanze überzeugt mit ihrer entzündungshemmenden, beruhigenden und heilungsfördernden Wirkung.

Unsere Expertin Margareta Kraus, Fachapothekerin für Allgemeinpharmazie und Apothekerin für theoretische und praktische Ausbildung stellt im San Hilda Magazin regelmäßig Heilpflanzen und ihre Wirkung vor.

Kamille als Heilpflanze: Herkunft und Verwendung

Die Kamille, lat. Matricaria chamomilla war ursprünglich in Vorderasien beheimatet, mittlerweile wächst sie in ganz Europa und Nordamerika.

Die Pflanze, die heute verarbeitet wird, wird als Handelsware meist in Kulturen angebaut und kommt aus Ägypten, Argentinien, Bulgarien, Ungarn und zum kleinen Teil auch aus Deutschland.

Die Kamillenblüte enthält eine Vielzahl wertvoller Inhaltsstoffe, die für ihre heilenden Eigenschaften verantwortlich sind. Zu den Hauptkomponenten gehört das Kamillenöl, insbesondere Bisabolol und Chamazulen, die für ihre entzündungshemmenden und antibakteriellen Wirkungen bekannt sind. Diese Stoffe unterstützen die Wundheilung und lindern Hautirritationen.

Darüber hinaus enthält die Blüte Flavonoide wie Apigenin, die antioxidativ wirken und das Immunsystem stärken. Cumarine und Schleimstoffe tragen zur krampflösenden und beruhigenden Wirkung bei.

Verarbeitet als Kamillenblüten- Tee wird die Pflanze deshalb vor allem angewendet bei:

  • Magen-Darm-Beschwerden und
  • Reizung der Mund- und Rachenschleimhaut
  • Allgemeine Beruhigung und Entspannung
  • Schlafproblemen
  • Menstruationsbeschwerden
  • Erkältungssymptomen

Einsatzmöglichkeiten von Kamille

Tee

Zur Teezubereitung  wird 1 Esslöffel(ca 2,5g) voll Kamillenblüten mit ca 150ml heißem, nicht kochendem Wasser übergossen. Nach 10-minütigem Ziehen werden die Blüten mit einem Sieb herausgefiltert. Der Tee kann warm getrunken werden. Bei Reizung der Mund- und Rachenschleimhaut wird mit dem Tee der Mund gespült oder gegurgelt.

Kamillentee schmeckt im Sommer gekühlt auch gut als Eistee. Der Tee kann beliebig mit Zitronen und Beeren verfeinert werden.

Sud zur Inhalation

Bei Entzündung der oberen Atemwege werden die Dämpfe des frisch zubereiteten Teeaufgusses eingeatmet: Gib hierzu etwa 2-3 Esslöffel getrockneten Kamillenblüten in eine hitzebeständige Schüssel oder einen großen Topf und gieße sie mit 1 Liter heißem Wasser auf. Lass den Sud etwa 5 bis 10 Minuten ziehen, damit sich die ätherischen Öle und Inhaltsstoffe entfalten.

Stelle die Schüssel im Anschluss auf einen Tisch, setze dich bequem davor und beuge dein Gesicht über den Sud. Achte darauf, dass das Wasser nicht mehr kochend heiß ist, um Verbrühungen zu vermeiden. Lege ein großes Handtuch über deinen Kopf und die Schüssel, sodass der Dampf nicht entweichen kann.  Atme langsam und tief ein. Die Inhalation sollte etwa 10 bis 15 Minuten dauern.

Achtung: Von der Anwendung eines Aufgusses am Auge wird mittlerweile abgeraten, weil der eventuell noch vorhandene Grus (kleine Blütenteilchen) das Auge reizen könnte.

Zubereitung von Speißen

Kamillenblüten sind essbar; sie können über Salate oder Süßspeisen als Dekoration gestreut und mitgegessen werden.

 

Zum Schmunzeln

Zum Abschluss noch ein Gedicht von Karl Heinrich Waggerl (1897-1973)

Die Kraft, das Weh im Leib zu stillen

Verlieh der Schöpfer den Kamillen.

 

Sie blühn und warten unverzagt

Auf jemand, den das Bauchweh plagt.

 

Der Mensch jedoch in seiner Pein

Glaubt nicht an das, was allgemein

Zu haben ist.

 

Er schreit nach Pillen.

Verschont mich, sagt er, mit Kamillen,

Um Gotteswillen!

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